Unsere 15 Richtlinien um über Kolonialismus und Rassismus in Games zu schreiben
- kritisches Gaming
- 3. Dez. 2024
- 2 Min. Lesezeit
In Vorbereitung auf unseren Blog und unsere weitere Arbeit im Arbeitskreis haben wir im November 2024 einen Workshop veranstaltet, gemeinsam mit Chris Herwig vom EPIZ Göttingen. Wir wollten uns noch einmal weiter sensibilisieren und Richtlinien finden, die wir bei der Erstellung unserer Beiträge einhalten möchten. Denn die Themen, die wir hier besprechen, sind politisch, emotional und können potenziell verletzen. Damit wir also einen Raum schaffen können, der eine gute Austauschstruktur ermöglicht, haben wir 15 Prinzipien formuliert.
Diese Richtlinien können aber genauso gut in anderen Bereichen angewendet werden und auch bei dir Anwendung finden.
Wir reflektieren unsere eigene Positionierung und machen diese transparent.
Wir verfassen Contentwarnungen bzw. Disclaimer vor potenziell sensiblen Themen.
Wir nutzen Glossare und schlagen Begriffe nach. Fremdwörter und wichtige Begriffe verlinken wir zu Definitionen.
Wir kontextualisieren problematische Begriffe und kennzeichnen sie.
Wir verwenden Selbstbezeichnungen und zeigen hierbei Herkunft und Quellen auf.
Wir wollen vermenschlichte Sprache nutzen, um Kontinuitäten zu brechen und Individuen hervorzuheben (z.B. Versklavte Menschen anstatt nur von "Sklaven" zu sprechen).
Wir nehmen historische Phänomene kritisch in den Blick. Wir möchten Perspektivenvielfalt fördern und darstellen und machtkritisch hinterfragen. Hierbei möchten wir insbesondere Betroffenenperspektiven unterstützen und Plattformen bieten.
Wir versuchen Lokal- und Dialektsprachen zu vermeiden, sodass wir auf einer gemeinsamen Ebene kommunizieren können und Missverständnisse vermieden werden.
Unsere Artikel durchlaufen vor ihrer Veröffentlichung eine Redaktionsschleife.
Wir möchten keine "White Savior Haltung" einnehmen!
Wir möchten möglichst nicht "über jemanden sprechen" sondern uns informieren und "mit jemandem sprechen". Quellen sollten Positionen der jeweiligen Gruppen widerspiegeln.
Wir machen unsere Intention deutlich, wenn wir problematische Worte nutzen und kennzeichnen diese.
Wir wollen "Tokenism" beachten und kritisieren, also rein symbolische "Alibili"- Repräsentationen von marginalisierten Gruppen.
Wir möchten problematische Konstruktionen/Stereotypen aufzeigen (z.B. Repräsentation von Araber:innen bei Call of Duty).
Wir denken intersektional, also beachten die Gleichzeitigkeit und Überschneidungen von verschiedenen Formen von Diskriminierung. Wir glauben diese Richtlinien bieten Chancen für Austausch und Reflektion. Nutze also gerne die Kommentarfunktion um dich mit uns und anderen Leser:innen auszutauschen.
Autor:in: Dieser Beitrag wurde vom gesamten Team des Arbeitskreises verfasst.
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